Über meine Malerei
Ich hatte bislang das Malen vornehmlich als einen Zustand vorübergehender Versenkung und Entrückung gelebt und geliebt. Die glücklichen Momente von Selbstvergessenheit ebenso wie die von Stockungen und Leerlauf, von geglückter Gestaltung und von Enttäuschung und Zerstörung, von Loslassen und Festhalten. Es sind die gleichen Situationen und Emotionen wie im Leben überhaupt, nur dass sie im malerischen Prozess besonders konzentriert und intensiv auftreten.
In den letzten Jahren hatte ich dann das Glück und die Gelegenheit, mich gründlicher mit Malerei beschäftigen zu können. Insbesondere habe ich das Feld vielfältiger Materialien und Techniken entdeckt und damit experimentiert und Erfahrungen gemacht. Dies hat meine Malerei deutlich bereichert und verändert.
Gemalt habe ich eigentlich mein Leben lang
Ich bin 1953 in Essen (D) geboren und lebe z. Zt. überwiegend in Frankreich.
Gemalt habe ich eigentlich mein Leben lang und das recht regelmäßig. Anregungen gab es im Elternhaus: es gibt noch ein dickes Album mit frühkindlichen Bildern, die meine Mutter aufbewahrt hatte. Bilder voller Fantasie, welche mit Schuleintritt vorübergehend verloren ging. Es gab dann aber in der Folge immer wieder neue Einflüsse, die sich in der Malerei entweder direkt oder später niederschlugen. So hatte ich im Alter von 10-18 Jahren eine umfangreiche Sammlung von Chemikalien, die in den 60er Jahren noch frei erhältlich waren. Ausgehend von einem Chemiebaukasten experimentierte ich damals mit diesen Stoffen, mischte Pulver zusammen, beobachtete fasziniert Veränderung von Strukturen, Farben, Aggregatzuständen etc. Und hatte Glück, dass all diese Versuche glimpflich ausgingen.
Später war ich dann viel auf Reisen, insbesondere in der arabischen und asiatischen Welt. Ein Aquarellblock und -kasten waren immer mit dabei, kleines Equipment eben. Der Farb- und Formenreichtum sowie das historische künstlerische Erbe dieser Kulturen haben sich nachhaltig bei mir eingeprägt.
Und immer, egal wo ich war, hat es mich in die Natur hinaus geführt. Die Natur ist die unerschöpfliche Quelle der Inspiration und energetischen Aufladung.
Auch psychedelischen Erfahrungen verdanke ich Bereicherung und Einsichten, die für meine Malerei von Bedeutung sind.
Die Natur ist die unerschöpfliche Quelle der Inspiration und energetischen Aufladung.
Und nicht zuletzt hat in den letzten Jahren der Kontakt mit anderen Künstlern dazu geführt, dass meine ambitionierten und von Begeisterung getragenen Malexperimente die notwendige kritische Begleitung und Unterstützung gefunden haben. Besonders erwähnen möchte ich hier Gabriele Musebrink (D), Lukas Düblin (CH) und Amy Alison Ward (USA).